Mit Kompetenz für Soziale Gerechtigkeit

Kapitel 3 - Jugendhilfe-Sozialhilfe = Jugendpolitik-Sozialpolitik


 

Aufgabe der Sozialhilfe ist es, den Leistungsberechtigten die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht.

 

Die Jugendhilfe ist eine verantwortungsvolle Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Junge Menschen benötigen grundsätzlich Hilfe und Unterstützung, um ihren Weg ins Leben zu finden. Die Herausforderungen wandeln sich dabei ständig, nicht zuletzt durch die zunehmende Bedeutung neuer Medien und Kommunikationswege. Das Jugendamt hat die vorrangige Aufgabe, allen jungen Menschen und ihren Familien Hilfe und Unterstützung im notwendigen Maß zu gewähren.

 

Damit die Aufgaben der Sozial- und Jugendhilfe angemessen erfüllt werden können, fordert die SPD eine entsprechende Ausstattung der zuständigen Ämter mit ausreichend finanziellen Mitteln und Personal.

 

Bezahlbarer Wohnraum

 

Die SPD setzt sich für die Schaffung bezahlbarer Wohnungen ein. Sie unterstützt Städte und Gemeinden sowie deren lokalen Wohnungsbaugesellschaften bei ihren Anstrengungen im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Die Übernahme der „Kosten der Unterkunft“ muss so angepasst werden, dass es ausreichend ist, die tatsächlichen Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt im Kreis Bergstraße bezahlen zu können.

 

Inklusion = Teilhabe: Selbstverständlich und überall!

 

Das Leitbild des Kreises Bergstraße ist die Grundlage der SPD-Forderungen: „Inklusion von Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss in allen Lebensbereichen verankert werden.

 

Die Kreisteilhabekonferenz hat im Hinblick auf eine notwendige Kultur der Anerkennung von Verschiedenheit gute Ansätze entwickelt. Mittelfristig setzt sich die SPD jedoch dafür ein, dass der Kreistag einen Behindertenbeirat etabliert: „Menschen mit Behinderung müssen mehr als bisher gefragt, angehört und ernst genommen werden, bei allen Belangen, die sie betreffen.“

 

Demografischer Wandel

 

Das Leitbild ist und bleibt die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen in den unterschiedlichen Regionen im Kreis. Jede Kommune soll in die Lage versetzt werden, den Anforderungen des demografischen Wandels gerecht zu werden. Unser Augenmerk gilt hier ganz besonderes auch dem ländlichen Raum, wo z.B. eine ausreichende ärztliche Versorgung sichergestellt werden muss.

 

Die Pflegestützpunkte und Seniorenberatungsstellen müssen unbedingt erhalten werden.

 

Kooperation mit sozialen Institutionen

 

Soziale Gerechtigkeit ist der Maßstab der SPD für ihr politisches Handeln im Landkreis. Hierbei setzten wir auf eine enge Zusammenarbeit mit den vorhandenen sozialen Netzwerken, der Liga der freien Wohlfahrtsverbände und der Vereine, denn deren Arbeit ist unerlässlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

Das vorhandene soziale Netzwerk braucht verbindliche organisatorische Strukturen für die Träger und Betroffenen.

 

Willkommenskultur / Integration von Flüchtlingen

 

Im Kreis Bergstraße leben zum Teil seit Jahrzehnten Migrantinnen und Migranten. Es ist eine bedeutende Chance und eine Bereicherung für unsere Gesellschaft. Die Integration ist daher eine wichtige Zukunftsaufgabe auch im Kreis Bergstraße. Damit diese gelingen kann setzt sich die SPD für ausreichende Wohn- und Betreuungsangebote ein, ebenso wie für angemessene Sprachkurse, da diese der Schlüssel für eine gelingende Integration, auch auf dem Arbeitsmarkt sind. Die außerordentlich zugewandte und gute Arbeit, die durch Ehrenamtliche im diesem Bereich geleistet wird muss durch professionellen Einsatz ergänzt werden.

 

Stärkung des Ehrenamtes

 

Wichtig ist es, das gesamte ehrenamtliche Engagement weiter zu unterstützen und zu fördern. An erster Stelle muss hierbei stehen, dass die Verbände und Vereine finanziell so unterstützt werden, dass sie ihre Arbeit, auch unter sich veränderten gesellschaftlichen Bedingungen, uneingeschränkt anbieten können. Des Weiteren soll Unterstützung geleistet werden durch Fortbildungen, Ehrungen, Finanzberatungen, genauso wie die verstärkte Vernetzung und Beratung vor Ort.

 

Die Jugendarbeit in Vereinen und Verbänden soll auch zukünftig als Schwerpunkt der Vereinsförderung des Kreises angesehen werden. Engagement auch außerhalb von Vereinen und Verbänden soll gefördert werden.

 

Präventive Jugendarbeit

 

Hier müssen bestehende Angebote weiterentwickelt werden. Beratungsinstitutionen, Jugendpflege und Schulsozialarbeit müssen erhalten und ausgebaut werden. Präventive Angebote durch frühzeitige Hilfen müssen durch Beratungen auch schon in Krippen, Kindertagesstätten und Grundschulen allen Betroffenen zugänglich gemacht werden.

 

Kommunales Jugendbildungswerk (KJBW)

 

Die Arbeit des kommunalen Jugendbildungswerks muss gestärkt und den heutigen Herausforderungen angepasst werden. Ein Fokus sollte hierbei auf dem verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien liegen. Dabei gilt es auch die bewährte Arbeit auszubauen und. Abzusichern. Ebenso ist es unverzichtbar, sich mit den bestehenden städtischen und ehrenamtlichen Initiativen auf lokaler Ebene zu vernetzen und eine enge Zusammenarbeit zu pflegen.

 

Krippen und Kindertagesstätten

 

Gute Betreuungsangebote sind wichtige Standortfaktoren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein zentrales Anliegen der Sozialdemokraten im Kreis. Deshalb müssen ausreichend bezahlbare Plätze zur Verfügung gestellt werden und die einzelnen Angebote (insbesondere die Öffnungszeiten) müssen sich an der Arbeits- und Lebenswirklichkeit der Eltern orientieren.

 

Wir unterstützen die Hessen-SPD bei ihrer Initiative, die KITA-Gebühren landesweit abzuschaffen.

 

Erziehungshilfen

 

Junge Menschen brauchen während ihrer Entwicklung grundsätzlich Orientierung, Führung und Unterstützung. Es ist in erster Linie Aufgabe des Elternhauses, aber auch der gesamten Gesellschaft, sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche ihren Bedürfnissen entsprechend gefördert werden. Familien, die zusätzlicher Unterstützung bedürfen, sollten zeitnah die Maßnahmen der ambulanten und stationären Jugendhilfe zugänglich gemacht werden.

 

Förderung der Vereinsarbeit

 

Die Vereine müssen finanziell so ausgestattet werden, dass sie ihre bewährte Arbeit fortsetzen und sich auch neuen Herausforderungen wir der Integration von Flüchtlingen und der Inklusion von Menschen mit Behinderung stellen können. Das Engagement der Vereine in den Bereichen: Sport, Ferienangebote und neue Medien sollte möglichst unbürokratisch gestaltet werden. 

 

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