SPD Wald-Michelbach nominiert Sven Wingerter für Kreistag Bergstraße

"Gesundheitspolitik und medizinische Versorgung muss zu einem zentralen Schwerpunkt werden"


Sven Wingerter (Mitte) mit Udo Klos (links), Fraktionsvorsitzender der SPD in der Gemeindevertretung Wald-Michelbach und Dr. Sascha Weber (rechts), Ortsvereinsvorsitzender der SPD Wald-Michelbach.
Sven Wingerter (Mitte) mit Udo Klos (links), Fraktionsvorsitzender der SPD in der Gemeindevertretung Wald-Michelbach und Dr. Sascha Weber (rechts), Ortsvereinsvorsitzender der SPD Wald-Michelbach.

- Pressemitteilung

vom 30. Oktober 2015 -

 

Wald-Michelbach. Mit großer Mehrheit hat die SPD Wald-Michelbach Sven Wingerter wieder als ihren Kandidaten für die Kreistagswahl am 6. März nominiert. Der 35jährige Sozialdemokrat aus Aschbach gehört dem Bergsträßer Kreistag seit 2007 an und ist auch Mitglied der Wald-Michelbacher Gemeindevertretung.


In seiner Nominierungs-Rede ging Wingerter zunächst auf den Schulstandort und damit das Thema Bildung ein. Er würdigte die Schulbaumaßnahmen der vergangenen Jahre als wichtigstes Projekt der Kreisgremien und machte klar, dass die Renovierung und Modernisierung der Schulen von der SPD trotz ihrer Rolle als Oppositionspartei im Kreistag immer unterstützt wurde.

 

Dennoch sparte er nicht an Kritik in Bezug auf die konkrete Umsetzung etwa bei Luxusbauten entlang der Bergstraße, bei denen sich ursprüngliche Planungskosten teilweise verdreifacht oder gar vervierfacht hätten. „Solche Fehlplanungen und Überdimensionierungen hatten den Preis, dass dringend notwendige Maßnahmen wir hier bei uns im Überwald, ob nun Klassenräume oder der naturwissenschaftliche Trakt, erst um viele Jahre verspätet realisiert werden konnten. Eine ganze Schülergeneration musste darunter leiden“, so Wingerter.

 

Mit Blick auf den im Sommer verabschiedeten Schulentwicklungsplan stellte Wingerter nicht nur erfreut fest, dass alle Standorte im Überwald erhalten blieben, sondern dass die derzeitigen Schülerzahlen am Überwald-Gymnasium sogar die Erwartungen überträfen. „Wir müssen dennoch weiter dafür kämpfen, dass unser Standort attraktiv bleibt und noch attraktiver wird“, betonte er. In der Zukunft werde sich die SPD dafür einsetzen, dass mehr echte Ganztagsschulen entstünden.

 

Unter der bisherigen CDU-Regierung war laut Wingerter seit 2004 „jeder Haushalt hochgradig defizitär und die Kreisschulden brachen einen Rekord nach dem anderen“. Da die Schul- und Kreisumlage infolge der desolaten Kreisfinanzen um zehn Punkte gestiegen sei, müsse auch die Wald-Michelbach Jahr für Jahr etwa eine Million Euro mehr an den Kreis abgeben. Viel Geld, das in der Überwaldgemeinde wiederum fehle.

 

Er selbst, erläuterte Wingerter, habe bei der SPD Bergstraße in der Programmkommission die Verantwortung für zwei Bereiche übernommen, die er auch in den kommenden fünf Jahren im Kreistag begleiten wolle. So verfolgte das Kreistagsmitglied bereits in den vergangenen Jahren sehr intensiv das Thema Verkehr und Mobilität. Darüber hinaus ist Wingerter in der SPD-Programmkommission für das Thema Gesundheit zuständig.

 

Der Aschbacher betonte mit Nachdruck, dass eine qualitativ hochwertige, bürgernahe Gesundheitspolitik und damit die Sicherstellung einer flächendeckenden medizinischen und ärztlichen Versorgung in allen 22 Städten und Gemeinden des Kreises Bergstraße zu einem Schwerpunkt der Kommunalpolitik werden müsse.

 

Er skizzierte die Problemlage, die in Wald-Michelbach und praktisch allen Odenwald-Gemeinden ähnlich dramatisch sei: Es gebe schon heute kaum noch Fachärzte auf dem Land. Auch viele Hausärzte hätten Probleme, Nachfolger zu finden. Man müsse immer weiter fahren, doch viele ältere Menschen könnten das gar nicht mehr.

 

Das Ziel müsse weiterhin die Aufrechterhaltung eines wohnortnahen Angebots sein. Dabei griff Sven Wingerter scharf die kassenärztlichen Vereinigungen (KV) an: „Es ist ein schlechter Witz, dass der Kreis Bergstraße laut Statistik sogar als überversorgt gilt. Was nutzt es uns im Überwald, wenn die Bensheimer doppelt so viele Ärzte haben, die bei uns im Überwald dringend fehlen?“

 

Wingerter nannte als eine Lösungsmöglichkeit ein sogenanntes medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Ein solches Gesundheits- bzw. Ärztehaus könnte vorhandene Ärzte bündeln, wäre für jüngere Nachfolger deutlicher attraktiver und könnte damit die medizinische Grundversorgung dauerhaft sicherstellen.